Offizielles Mitteilungsblatt der GCD 01/2018

Offizielles Mitteilungsblatt der GCD 01/2018

Vorwort des 1. Vorsitzenden

LIEBE MITGLIEDER,

zum Ende eines arbeitsreichen Jahres 2018 bin ich sehr froh, Ihnen die GCD Nachrichten mit etwas Verspätung zu übersenden. Dieses Jahr war geprägt durch viele Projektarbeiten aber auch die Neugestaltung der GCD Homepage wurde dringend erforderlich. Fortlaufend werden dort nun Projekte und interessante Artikel aufgeführt.

Viele von Ihnen werden vermutlich schon über unsere Wiederholungskartierung zur Pflanzensoziologie und Artenvielfalt der höheren Pflanzen in einem Wirtschaftswald informiert sein. Die Arbeit von Prof. Gerhard Hofmann hat auch außerhalb der GCD hohe Anerkennung erfahren und so können wir Ihnen mit diesem Heft auch einen Sonderdruck der Arbeit übersenden.

Als ein wesentliches Ergebnis konnte belegt werden, dass die Artenvielfalt der höheren Pflanzen in einem nachhaltig bewirtschafteten Wald höher ist als in einem vergleichbaren stillgelegten Wald.

In unserem Projektgebiet in Schottland konnten in der Brutsaison 2018 insgesamt 144 Nester von Bodenbrütern erfasst und zum großen Teil mit Wildkameras beobachtet werden. Die Auswertung der weit mehr als 100.000 Bilder ist noch nicht abgeschlossen und wir werden im kommenden Jahr über die Ergebnisse berichten können.

Weiterhin haben wir erste Methodenversuche mit erstaunlichen Ergebnissen über die Telemetrie von Junghasen und deren Überlebenschancen in der Agrarlandschaft durchführen können und bereiten hierzu weitere Studien und angewandt wissenschaftliche Projekte vor.

Ebenfalls mit Fokus auf den Feldhasen beschäftigt sich die GCD seit vielen Jahren mit den Rückgangsursachen des Feldhasen in der modernen Agrarlandschaft und unsere Arbeiten auf der Raubsäugerfreien Nordseeinsel Pellworm laufen bereits im 9. Jahr. Erstmalig konnten in diesem Jahr 2018 auch Untersuchungen auf der Nachbarinsel Föhr organisiert werden. Ebenfalls raubsäugerfrei bleibt auf Föhr der Hasenbesatz lokal jedoch auf unverändert hohem Niveau. Dr. Daniel Hoffmann erläutert in diesem Heft einige interessante Basisdaten.

Vor einigen Wochen ist nun ein Zuwendungsbescheid bei uns eingegangen zu einem Projekt, das sich mit dem Thema Stress bei Wildtieren befassen wird. Mittels modernster Labormethoden und in Kooperation mit führenden Wissenschaftlern sollen grundsätzliche Fragen zu dem sehr komplexen Thema bearbeitet werden, welches in Zukunft sicher höchst relevant in Gesetzgebungsverfahren behandelt werden wird. Prof. Dr. Dr. hc mult. Paul Müller hatte bereits vor etlichen Jahren auf diese Thematik und deren notwendige Bearbeitung hingewiesen. Aufgrund neu entwickelter Methoden auf diesem Sektor können wir zum Ende des kommenden Jahres mit richtungsweisenden Ergebnissen rechnen.

Im vorliegenden Heft lesen Sie über unsere Arbeiten zur genetischen Differenzierung von Wildverbiss. Anhand der Speichelreste an abgebissenen Trieben von Forstp anzen können mit mindestens 95%iger Sicherheit die Arten bestimmt werden. Die Arbeiten zu diesem wichtigen Themenkomplex werden fortgesetzt und wir konzentrieren uns mit unserem Projektpartner Dieter Immekus auf die Frage, warum Wildverbiss zu bestimmten Zeiten drastisch ansteigt und analysieren dazu u.a. die Inhaltsstoffe der Knospen.

Rückblickend auf unsere diesjährige Jahrhauptversammlung lesen Sie eine Zusammenfassung des hochinformativen Vortrags von Prof. Peter Berthold. Eindrucksvoll referierte Prof. Berthold über grundlegende Probleme des Arten- und Naturschutzes und wies Beispiele auf, die jedenfalls für manche Vogelart den permanenten Rückgang stoppen könnten.

Mit hoher Wirkung in die Öffentlichkeit hat im Jahr 2018 die Gruppe Baden Württemberg Nord im Deutsch Wachtelverein eine professionelle Rettung von Kitzen vor dem Mähtod wiederholt. Über die Methodik, Schwierigkeiten und bisherige Ergebnisse berichtete Herr Rupprecht Walch ebenfalls an der Jahreshauptversammlung und entsprechend informieren Sie sich in diesem Heft über die Arbeiten.

Ich wünsche Ihnen eine geruhsame Zeit zwischen den Jahren und einen gelungenen Start in das nächste Jahr.

Mit den besten Grüßen,

Ihr

Fürst zu Oettingen-Spielberg

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2019-01-22T16:20:30+00:00